Google Helpouts – Persönlichkeit statt Masse

Google hat ein neues Experiment begonnen: Die Google – Helpouts. Die Idee dahinter verbirgt revolutionäres.

Medien werden bislang gern als Massenphänomen verstanden. Es gibt jemanden, der ein Programm macht, und viele Menschen, die er damit erreicht. Zeitungen sind so, Radio, Fernsehen – und tatsächlich auch das Internet oder soziale Medien (zumindest, wenn man mehr als einen Facebook – Freund oder Twitter Follower hat). Einer schreibt oder spricht, die Masse liest oder hört.

Google Helpouts LogoAuf der anderen Seite hat die Technologie des Internets auch die Möglichkeit, persönliche Kommunikation zu vermitteln – siehe Skype, Facetime und so weiter. Einer der wesentlichen Trends ist die Verschmelzung dieser beiden Dinge. Das Massenmedium persönlich machen – den persönlichen Bedürfnissen des Nutzers anpassen. Nicht nur mein Projekt my mediaguide wird das tun – auch Google arbeitet selbstverständlich daran.

Die Google Helpouts machen die typischen Internet – Hilfevideos („wie baue ich eine Gipstrennwand“, „wie schäle ich eine Mango“, „so säht man Schattenrasen richtig“) persönlich. Das Prinzip: ein von Google vermittelter Experte hilft bei Problemen in einem persönlichen Videogespräch.

Ein Beispiel: Hat man als Großstädter so wie ich im Laufe der Zeit verlernt, sein eigenes Fahrrad zu flicken (mea culpa), steht mir die Google Experte mit Tipps zur Seite. Ich kann ihm per Smartphone zeigen, wo ich nicht weiterkomme, der Experte kann konkret darauf reagieren. Eine klasse Idee.

Das alles wird natürlich nicht umsonst sein. Die Experten werden vermutlich vom Nutzer bezahlt, Google behält 20 % Provision. Vorstellbar sind aber sicher auch Modelle, in denen ein Unternehmen die Experten bezahlt, und so hervorragend PR Aktionen umsetzen kann. Ich stelle mir den Hersteller von Rasendünger vor, der den ersten schönen Sonntag des Frühlings zum Rasensähtag ausruft – und dessen Experten dann per Google Helpout den künftigen Kunden zur Seite stehen.

Das Potenzial ist auf jeden Fall sehr groß. Und zwar vor allem dadurch, dass Google die vom Massenmedium gewohnte Expertise persönlich macht. So denkt man neue Geschäftsmodelle.

Google Helpouts Startseite

Google Helpouts sind im Moment noch in einer geschlossenen Beta Phase. Außerdem gibt es Konkurrenz. Zumindest in den USA arbeiten Startups wie liveexperts.tv oder talktoanexpert.com an ähnlichen Geschäftsmodellen – Google wird es aber sehr leicht haben, sich am Markt gegen die Mitbewerber durchzusetzen.

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